In Bozen sind seit 2013 fünf H2-Busse im Einsatz. Dieses Jahr kamen nochmals zwölf dazu. Ziel ist es, in Zukunft die traditionellen Busse mit fossilem Antrieb mit Null-Emissions-Bussen zu ersetzen. Doch wie funktionieren Wasserstoffbusse und welche Vorteile bringen sie uns?
H2 europaweit im Einsatz
Der Ankauf der zwölf neuen Busse erfolgte im Rahmen des EU-Projektes JIVE, das erste Kommerzialisierungsprojekt für Brennstoffzellenbusse in Europa. Insgesamt sollen 142 Busse in neun Europäischen Städten zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die traditionellen Busse mit fossilem Antrieb mit Null-Emissions-Bussen zu ersetzen. Dabei werden Flotten von 10-30 Bussen in den Städten Dundee, Birmingham, London, Bozen, Slagelse, Riga, Wuppertal, Köln und Rhein-Main eingesetzt. Zurzeit zirkulieren die Busse nur in Bozen; geplant ist, dass bald auch in Meran eine Wasserstoffzapfsäule installiert wird. Somit können in Zukunft auch dort emissionsfreie Wasserstoffbusse im Öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden.
Technische Daten CITARO Fuel-CELL
Wasserstoffmenge: 35 kg bei 350 bar
Reichweite: bis zu 250 km
Wasserstoffverbrauch: 10-14 kg / 100 km
Maximale Motorleistung an den Antriebsrädern: 2 x 120 kW
Maximales Drehmoment an den Antriebsrädern: 2 x 10.500 Nm
Gefahrene Kilometer: > 350.000 /Bus
Wie funktioniert der Wasserstofffbus?
Die Wasserstoffbusse sind Brennstoffzellenbusse mit einem rein elektrischen Antrieb. Eine Brennstoffzelle ist wie eine Batterie, die Strom liefert, wenn Wasserstoff dazu kommt. Dann setzt ein elektrochemischer Prozess ein, bei dem das Energiepotenzial im Wasserstoff in Strom umgewandelt wird. Der Motor dieser Busse ist also kein Verbrennungsmotor, weshalb der Umwandlungsverlust der Energie wesentlich geringer ist. Hier erzeugt man keine Wärme, die dann in mechanische Energie umgewandelt wird, sondern es wird direkt elektrische Energie erzeugt. Diese sorgt für einen unmittelbaren Antrieb. Der Wasserstoff erzeugt in der Brennstoffzelle den Strom, der die Räder über Elektromotoren in Bewegung setzt.
Vorteile der Wasserstofffbusse
Insgesamt 56 Wasserstoffbusse wurden im Zuge des EU-Projektes „Clean Hydrogen in European Cities“ – kurz CHIC in Oslo, London, Aargau, Mailand und Bozen getestet. Das IIT – Institut für Innovative Technologien Bozen unterstütz das Projekt und liefert seit 2013 den Wasserstoff für den emissionslosen Betrieb der Busse in Bozen. Sie verursachen keine schädlichen Emissionen und der verwendete Wasserstoff ist grün: Er wird aus erneuerbaren, zertifizierten Stromquellen in den Produktionsstätte des ITT hergestellt.
Wasserstoffbusse eignen sich besonders für den Einsatz im städtischen Bereich, da sie nicht nur die Luft-, sondern auch die Lärmemissionen deutlich reduzieren. Vorerst sind die Fahrzeuge hauptsächlich dort im Einsatz. Allerdings wird der Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen auch außerhalb der Stadt getestet.
(Quelle: LPA, SASA)