Die EU-Staaten haben in der EU-Abfallrahmenrichtlinie von 2008 die Abfallhierarchie definiert, wobei Recycling nach den Stufen der Abfallvermeidung und der Wiederverwendung die dritte Stufe einnimmt. Am Anfang der Wertstoffkette stehen wir Müllverursacher. Den Müll bringen wir zu einer Sammelstelle in unserer Nähe. Von dort aus werden die Materialien zu Unternehmen transportiert, die sich um die fachgerechte Aufbereitung kümmern. So wird vermeintlicher Müll wiederverwertet und Ressourcen werden geschont. Die Europäische Union hat sich für 2025 das Ziel gesetzt, 55 % der Siedlungsabfälle zu recyceln. Bis 2035 sollen es 65 % sein. Südtirol hat dieses Vorhaben jetzt schon erreicht.
Mülltrennen, ein Mehrwert?
Zwischen angesammelten Dosen und Flaschen stellt sich der eine oder andere sicherlich die Frage, ob das Mülltrennen überhaupt einen signifikanten Mehrwert darstellt. Das Fahren zur Sammelstelle scheint zwar oft etwas lästig zu sein, der Nutzen dahinter ist jedoch groß.
Noch vor einigen Jahrzehnten wurde einfach alles, was kaputt oder nicht mehr benötigt wurde, in einer Mülldeponie entsorgt. In den 1970er Jahren hat man schließlich die starke Umweltbelastung dieses Verfahrens erkannt. Deshalb begann man nach und nach zu bewerten, welcher Müll wiederverwertet werden konnte. Heute wird unser Müll in einer modernen Aufbereitungsanlage verarbeitet, die die recycelbaren Teile aussortiert. Die verbleibenden Materialen werden nach Brennwert sortiert und als Ersatzbrennstoff eingesetzt. Somit landet auf einer Mülldeponie kein Restmüll mehr.
Darum recyclen wir
Durch das Recyclen schonen wir Umwelt und Ressourcen. Heutzutage wird sogar dazu tendiert, nicht recyclebare Gegenstände erst gar nicht mehr herzustellen. So könnten wir einen Kreislauf schaffen, in denen neue Rohstoffe nur noch in geringen Mengen eingeführt werden müssen.
Es gibt noch andere Methoden
Materialien zu recyclen ist nicht der einzige Weg, um möglichst ressourcenschonend zu leben. Neuester Trend sind Verfahren wir Upcycling und Downcycling. Beim Upcycling entstehen aus Abfällen Alltagsprodukte, die dem eigentlichen Zweck entfremdet wurden. Zum Beispiel werden aus alten Kaffeekapseln Ohrringe hergestellt. Beim Downcycling werden die Rohstoffe so oft wie möglich verwendet. Durch die ständige Wiederverwendung verbraucht sich der Rohstoff immer mehr, sodass er irgendwann entsorgt werden muss. Das meist verbreitetste Verfahren bleibt aber das Recycling.