Was wir im Sinn haben, sind zwei Arten von Massenverkehr: die öffentliche Mobilität und der private auf zwei Rädern. Für Genussradler, Mountainbiker und Rennradfahrer schon länger ein Paradies, soll Südtirol nun auch für Alltagsradler eins werden. An Argumenten fehlt es uns nicht – Fahrradfahren nützt der Gesundheit, dem Klima, der Gesellschaft und der Wirtschaft. Was wir noch weiter ausbauen müssen, ist die zum Teil bereits sehr gute Fahrradinfrastruktur. Ebenso wichtig ist die Sensibilisierung der Menschen für sanfte, nachhaltige Mobilität. Wir fördern deshalb die Entwicklung einer lebendigen Fahrradkultur. Mit einer Verdopplung der Investitionen im Vergleich zu den Vorjahren soll der Anteil der Radnutzung in Südtirol auf 20 % erhöht werden.
Der „SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen“ sieht den Ausbau des landesweiten Netzes von sicheren und schnellen Fahrradwegen vor. Die Fahrradprojekte der Gemeinden und Bezirksgemeinschaften werden begutachtet und entsprechend gefördert. Mit einer guten Infrastruktur können wir die Menschen am ehesten dazu bewegen, immer mehr Strecken im Alltag mit dem Rad zurückzulegen. Dafür erforderlich ist auch der Ausbau von Fahrradabstellplätzen. Diese entstehen in den Mobilitätszentren der Bahnhöfe, bei den großen Arbeitgebern des Landes wie Krankenhäuser, Universitäten, Schulen und Behörden, sowie bei privaten Unternehmen bereit und werden unterstützt. Besonders vorteilhaft ist der geringe Platzbedarf. Auf der Fläche eines Autoparkplatzes können überraschend viele Fahrräder abgestellt werden. Wofür scih der LPNM ebenfalls einsetzt, ist eine noch stärkere Beteiligung der Bevölkerung. Bei der Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sind sich alle einig, aber es fällt nicht leicht, aufs eigene Auto zu verzichten. Das Land Südtirol motiviert dazu und fördert die Fahrradkultur in allen Generationen, wobei auf die unterschiedlichen Nutzertypen und Bedürfnisse eingegangen wird. Als wichtiger Teil der Mobilitätsdienstleistung soll das Fahrrad in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Begeisterung für die Fahrradmobilität zu wecken, ist deshalb jede Anstrengung wert.
Die Verkehrsanalysen haben gezeigt, wo sich die Mobilität Südtirols abspielt: zu 45 % in den Städten Bozen, Meran, Brixen, Leifers und Bruneck und deren Umland. Es liegt also nahe, die Radmobilität als erstes dort voranzutreiben. Vor allem deshalb, weil das Rad dort als Alternative zum Auto gesehen werden kann. Geplant ist der Ausbau von landesweit 15 sogenannten „radfunktionalen Einheiten“, zum Beispiel zwischen Bozen und Terlan, im Großraum Bruneck oder Brixen-Vahrn. Ein Netz von separaten Fahrradspuren, geschützten Fahrradwegen und speziellen Fahrradschnellwegen soll die Stadtzentren mit den Gemeinden im Umland verbinden. Diese neuen Fahrradinfrastrukturen beziehen das Netz des touristischen Radverkehrs mit ein und sollen es Privatpersonen erleichtern, mit dem Fahrrad zur Arbeit, zum Studium oder zum Einkaufen zu fahren.
Gerade bei Strecken von weniger als 10 km, was bei 30 % aller Autofahrten in Südtirol der Fall ist, kann man locker das E-Bike anstelle des Autos nehmen.
Weitere Infos zum Landesplan für nachhaltige Mobilität
Landesplan für nachhaltige Mobilität | Projekte in der Mobilität (provinz.bz.it)
Text: Broschüre "Bewegt Südtirol - unser Plan für die Mobilität von Morgen