Anlässlich der aktuellen Wasserknappheit in Südtirol wird zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen.
Ein verantwortungsvoller und bewusster Wasserkonsum sollte uns das ganze Jahr über ein wichtiges Anliegen sein. Jedoch wird uns durch die akute Wasserknappheit in diesen heißen Sommermonaten gerade wieder erschreckend bewusst, dass Trinkwasser eine begrenzte Ressource ist und uns nicht uneingeschränkt zur Verfügung steht.
Trinkwasser ist eines unserer kostbarsten Güter und unabdingbar für das Überleben aller Lebewesen auf der Erde. Die Erdoberfläche besteht zwar zu über 70% aus Wasser, davon sind allerdings 97% Salzwasser und nur 3% Süßwasser. Von diesen 3% Süßwasser sind allerdings mehr als zwei Drittel in den Gletschermassen und im Permafrostboden gebunden.
Das bedeutet 0,8 Prozent des gesamten Wassers auf der Erde ist für den Menschen frei nutzbar, das meiste davon in Form von Grundwasser. Der Rest verteilt sich auf Flüsse und Seen.
Wussten Sie …
Der tägliche Wasserverbrauch einer Person beträgt im Schnitt ca. 140 Liter Trinkwasser:
- Trinken und Kochen: ca. 3 Liter
- Gartenbewässerung: ca. 5 Liter
- Geschirrspülen: ca. 8 Liter
- Körperpflege: ca. 8 Liter
- Duschen und Baden: ca. 42 Liter
- Toilettenspülung: ca. 45 Liter
- Putzen und Auto waschen: ca. 10 Liter
- Wäsche waschen: ca. 17 Liter
Wasser sparen im Haushalt
Mit einigen einfachen Wasser-Spar-Tipps tragen Sie aktiv und ohne große Komforteinbußen dazu bei, den Gesamttrinkwasserverbrauch in Südtirol zu reduzieren und sparen ganz nebenbei auch Kosten ein.
- Spartaste bei der WC-Spülung
Moderne Toilettenspülungen verbrauchen 3 Liter Wasser für Einzelspülung und 6 Liter für die Zweimengenspülung. In den meisten Fällen genügt bereits eine geringere Wassermenge. Bei älteren Toilettenspülungen hingegen, wo sogar 9 bis 14 Liter pro Spülung durch das WC-Becken fließen reicht es die Spültaste nicht zur Gänze zu drücken. So können in einem vierköpfigen Haushalt im Schnitt knapp 22.000 Liter Trinkwasser eingespart werden
- Durchflussbegrenzer und wassersparende Armaturen anbringen
Durch den Einsatz wassersparender Duschköpfe und Wasserhähne und der Installation eines Durchflussbegrenzers am Waschbecken lassen sich in einem durchschnittlichen Haushalt im Schnitt 30 Liter Wasser pro Tag einsparen. Dies ergibt eine jährliche Trinkwassereinsparung von rund 11.000 Litern und entspricht in etwa 40 % des jährlichen Wasserverbrauchs.
- Bei der Körperpflege den Wasserhahn abstellen
Durch das Abschalten des Wassers während dem Einseifen, Zähneputzen oder Rasieren lässt sich sehr viel Wasser sparen. Das Einsparpotential liegt bei ca. 15 Liter Wasser pro Tag und Person. Dies ergibt bei einer vierköpfigen Familie ein Einsparpotential von rund 22.000 Litern Wasser.
- Geschirrspülen nicht unter fließendem Wasser
Durch das Geschirrspülen im Waschbecken werden im Schnitt 50 Liter Wasser benötigt. Wenn dies unter pausenlos fließendem Wasser erfolgt, bedeutet das sogar einen extrem hohen Wasserverbrauch von bis zu 150 Litern. Im Vergleich dazu verbraucht eine Spülmaschine lediglich 12 bis 14 Liter und der Einsatz eines gut befüllten Geschirrspülers ist deshalb durchaus zu empfehlen. Somit können in einem Vierpersonen-Haushalt jährlich ca. 10.000 Liter Wasser eingespart werden.
- Kurze Dusche anstelle des Vollbades
Eine 5-Minuten-Dusche anstatt eines Vollbades bedeuten im Schnitt einen reduzierten Verbrauch von 2/3 des Wassers – das entspricht bei einer vierköpfigen Familie eine jährliche Wassereinsparung von etwa 42.000 Litern.
- Tropfende Wasserhähne vermeiden
Tropfende Wasserhähne sollten umgehend repariert werden. 10 Tropfen pro Minute bedeuten einen unnötigen Mehrverbrauch von rund 1.800 Litern im Jahr.
- Das passende Waschprogramm wählen
Bei Waschmaschine und Geschirrspülmaschine lässt sich durch die Wahl eines geeigneten Programms einiges an kostbarem Trinkwasser einsparen. Außerdem sollte stets die gesamte Füllmenge genutzt werden. Sogenannte „Eco-Programme“ nutzen nur halb so viel Wasser wie normale Standardprogramme und heizen das Wasser weniger auf – sie laufen dafür aber länger. Die regelmäßige Nutzung dieser Energiespar-Programme bringen im Schnitt eine jährliche Ersparnis von 33 Euro an Stromkosten und 5400 Liter Wasser.
- Regenwasser nutzen
Durch die Anschaffung einer Regenwasseranlage kann der Wasserverbrauch in einem durchschnittlichen Haushalt um bis zu 45% reduziert werden. Regenwasser fällt kostenlos vom Himmel und ist zudem kalkfrei, also weich, somit also optimal geeignet für die Bewässerung von Zimmerpflanzen, Garten und Balkonblumen, das Putzen, die WC-Spülung und das Wäschewaschen.
