Sanft voran – Aufwertung von sensiblen Gebieten
Die Schönheit unserer Natur zu genießen ist das eine. Dafür zu sorgen, dass es ein Genuss bleibt, das andere. Wir kümmern uns deshalb intensiv um die ökologisch sensiblen und durch Umweltverschmutzung gefährdeten Gebiete Südtirols. In besonderem Maße schützenswert sind die Dolomitenpässe, ein Brennpunkt der Mobilität für 32.000 Einwohner und rund 1 Million Gäste pro Jahr.
Seitdem die Dolomiten im Jahre 2009 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurden, ist die Popularität noch weiter gewachsen – nicht ohne Folgen. In den Hauptreisezeiten sind die Straßen überlastet, die Infrastruktur erreicht ihre Kapazitätsgrenze. Der starke Verkehr gefährdet nicht nur Umwelt und Klima, sondern macht auch den Anwohnern und Gästen zu schaffen. Die Lärmbelästigung ist besonders groß.
Unser „#SüdtirolPlan für die Mobilität von Morgen“ sorgt für eine Neuordnung der gesamten Mobilität in den sensiblen Gebieten. Zum ersten Mal ist Besserung in Sicht, weil unser Plan der Komplexität des heiklen und vielschichtigen Umfelds der Südtiroler Passstraßen gerecht wird. Geradezu revolutionär dabei ist, dass die Straßeninfrastruktur und private Fahrzeuge nicht mehr die erste Wahl sind. Das wachsende Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit führt dazu, dass die eigene Mobilität immer mehr hinterfragt wird. Die Menschen wollen sensible Gebiete sanft erreichen und auch sanft erleben.
Mit dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Infrastruktur für Fahrrad wie Fußgänger erfüllen wir diese Bedürfnisse und bewahren das ökologische Gleichgewicht im Berggebiet.
Der private Autoverkehr bleibt trotzdem die größte Herausforderung. Eine unserer wichtigsten Maßnahmen ist deshalb das effiziente Management der lokalen Straßen. So soll die Zufahrt für den motorisierten Verkehr bereits im Tal kontingentiert werden. Wie gut das funktioniert, zeigt ein Pilotprojekt von Land und Gemeinden: die digital buchbare Auto-Zufahrt zum Pragser Wildsee. Kameras an der Straße am Taleingang überprüfen automatisch die Kfz-Kennzeichen und geben den Zufahrtsberechtigten Fahrzeugen die Durchfahrt frei. Alle anderen können über einen Kreisverkehr Busfahren und mit Shuttle-Bussen, Fahrrad oder zu Fuß ins Tal und zum Pragser Wildsee gelangen.
Wichtig ist uns, dass der Zugang zu den touristischen Hotspots im Interesse der Umwelt reglementiert wird. Nach verschiedenen Studien und Versuchen wird nun ein langfristiges Mobilitätskonzept entwickelt. Ein zentraler Baustein ist die Digitalisierung der Parkplätze. So lässt sich der Zugang zu sensiblen Gebieten wie zum Stilfserjoch, Würzjoch, Penserjoch, nach Kasern, Villnöss oder zu den Dolomitenpassen besser regeln.
Unser Plan erfordert größte Rücksicht bei der Umsetzung, nicht nur im Hinblick auf die Natur. Die Lebensqualität und die Einkommensquellen der Einwohner, die in den sensiblen Gebieten leben und arbeiten, dürfen nicht beeinträchtigt werden. Schließlich sind sie es, die die Pflege, Erhaltung und Entwicklung der Täler sicherstellen. Mit der intelligenten Steuerung und Begrenzung des privaten Verkehrs und des Parkens sowie dem Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots wollen wir zum europäischen Vorzeigemodell für nachhaltige Mobilität in einem von der UNESCO geschützten Berggebiet werden.
Weitere Infos zum Landesplan für nachhaltige Mobilität
Landesplan für nachhaltige Mobilität | Projekte in der Mobilität (provinz.bz.it)
Text: Broschüre "Bewegt Südtirol - unser Plan für die Mobilität von Morgen