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Energie

Heizen mit Holz … aber richtig!

28.10.2025

Mehr als die Hälfte Südtirols ist bewaldet und die energetische Nutzung von Holz ist auch in Zeiten von Wärmepumpe und PV-Anlage kaum aus unserem Alltag wegzudenken. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es bei uns 90.000 Holzheizungen, wobei rund 80 Prozent auf kleinere Anlagen wie Kachelöfen, Herde oder Kaminöfen entfallen.

Auch wenn Holz ein nachwachsender und klimaneutraler Brennstoff ist, hängt der ökologische Fußabdruck maßgeblich von der richtigen Handhabung ab. Im Gegensatz zu automatisch beschickten Pelletheizungen ist insbesondere bei den kleineren Einzelraumanlagen die korrekte Handhabung der Feuerungsanlage ein entscheidender Faktor für einen sicheren und emissionsarmen Betrieb.

Was oft vergessen wird: Eine unsachgemäße Holzverbrennung kann die Emission von Feinstaub und schädlichen Kohlenwasserstoffen wie Benzo(a)pyren drastisch erhöhen – in manchen Fällen um das bis zu 50-fache im Vergleich zu einer optimalen Befeuerung. Dies birgt nicht nur ein erhebliches Umweltrisiko, sondern auch eine direkte Gefahr für die Gesundheit. Benzo(a)pyren ist als krebserregender und erbgutverändernder Schadstoff eingestuft. Die Relevanz dieses Problems wird auch durch aktuelle Zahlen untermauert: Die Daten des Emissionskatasters 2024 zeigen, dass die nicht-industriellen Verbrennungsprozesse – hauptsächlich in privaten Haushalten – nach wie vor für den Großteil der Feinstaub- und der Benzo(a)pyren-Emissionen in Südtirol verantwortlich sind.

Geeignete Brennstoffe verwenden

Um die Schadstoffemissionen gering zu halten, ist zunächst die Wahl des Brennmaterials entscheidend: Es darf ausschließlich naturbelassenes, gut getrocknetes Holz mit einer Restfeuchte von maximal etwa 20 Prozent verwendet werden. Eine höhere Feuchte führt nachweislich zu einer erhöhten Freisetzung von Feinstaub. Für eine optimale Trocknung sollte das Brennholz etwa zwei Jahre lang abgedeckt, trocken und gut durchlüftet auf einer Unterlage mit Bodenabstand gelagert werden. Das passende Zuschneiden und Spalten der Holzscheite vor der Lagerung beschleunigt diesen Trocknungsprozess. Die Restfeuchte kann bei Bedarf mit einem Feuchtigkeitsmessgerät überprüft werden, das für wenig Geld im Handel erhältlich ist.

Die Verfeuerung von behandeltem Holz (Farben, Lacke oder ähnliche Mittel) ist streng untersagt. Ebenso dürfen Zeitungspapier, Kartons, Verpackungen, Stoffe sowie Abfälle aller Art nicht im Ofen verbrannt werden. Eine Verbrennung solcher Materialien setzt gesundheitsschädliche Stoffe in die Wohnräume und die Umwelt frei.

Richtig beladen und anzünden

In Abhängigkeit der Größe des Brennraums ist eine geeignete Menge an Holz so einzulegen, dass eine gute Luftzufuhr möglich ist. Die großen Holzscheite gehören dabei nach unten, die kleinen und das Anzündmaterial nach oben. Auf keinen Fall darf der Brennraum überladen werden.

Für das Entfachen sollten ausschließlich ökologische Anzündhilfen aus Holzwolle oder Sägespäne verwendet werden. Nicht verwendet werden sollten Zeitungspapier, da die Druckerschwärze beim Verbrennen gesundheitsschädliche Stoffe wie Dioxine, Schwermetalle und Feinstaub freisetzen kann.

Vor dem Anzünden sind die Luftklappen vollständig zu öffnen, um eine maximale Sauerstoffzufuhr sicherzustellen. Das Feuer sollte anschließend von oben entfacht werden, das sorgt für einen raschen und sauberen Anzündvorgang.

Nachlegen und Luftzufuhr anpassen

Vermeiden Sie das Auflegen von Holz auf die Flammen. Weitere Holzscheite sollten erst dann nachgelegt werden, wenn das vorherige Brennmaterial vollständig abgebrannt ist und sich eine stabile Glut gebildet hat. So vermeidet man die Entstehung von unnötigem Rauch und schädlichen Emissionen. Sobald keine Glut mehr sichtbar ist, können die Luftklappen geschlossen werden, um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden.

Verbrennungsindikatoren

Die Qualität des Rauchs und das Flammenbild dienen als verlässliche Indikatoren für eine saubere Verbrennung: Dünner, idealerweise kaum sichtbarer oder weißer Rauch aus dem Schornstein signalisiert eine nahezu vollständige und schadstoffarme Verbrennung. Dagegen weist dunkler oder dichter Rauch auf eine unsaubere Verbrennung hin. Einen optimalen Abbrand erkennt man an blauen bis hellroten Flammen. Ein schlechtes Zeichen ist das Auftreten von dunkelroten Flammen, welche auf Rußbildung und eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Abgas hinweisen.

Durch eine zu geringe Sauerstoffzufuhr oder fehlerhafte Abgasführung kann es zur Bildung von geruchlosem Kohlenmonoxid kommen, was zu lebensgefährlichen Situationen führen kann. Wichtige Schutzmaßnahmen sind eine regelmäßige Wartung, die Installation von CO-Meldern und das Vermeiden von Unterdruck im Raum.

Reinigung und Wartung

Eine regelmäßige Reinigung und Wartung sind essenziell für die Effizienz und Sicherheit der Feuerungsanlage. Die im Ofen angesammelte Asche ist regelmäßig zu entfernen und in feuerfesten Behältern über den Hausmüll zu entsorgen – allerdings erst, nachdem sie vollständig abgekühlt ist. Dabei kann man kontrollieren, ob der Ofen korrekt betrieben wird: Feine, weiße Asche gilt als Indikator für eine saubere Verbrennung.

Zur Gewährleistung des Brandschutzes und eines einwandfreien Abzugs der Rauchgase ist die regelmäßige Wartung des Kamins und der Feuerstätte durch einen Kaminkehrer gesetzlich vorgeschrieben und unerlässlich.

Holzfeuerstätten im KlimaHaus

KlimaHäuser verfügen über einen sehr geringen Heizbedarf, weshalb darauf zu achten ist, dass ein Ofen nicht überdimensioniert und mit der übrigen Energieversorgung abgestimmt wird. Als Faustregel gilt, dass pro kW Heizleistung des Ofens etwa 15 m2 Wohnraum beheizt werden können. Aus Sicherheitsgründen muss in luftdichten Gebäuden die für die Verbrennung erforderliche Frischluft stets raumluft-unabhängig, also über geeignete Zuluftkanäle von außen zugeführt werden.

Austausch von Holzzentralheizungen

Das Land fördert den Austausch von großen Holzzentralheizungen mit einer Leistung zwischen 35 und 500 kW, die vor 2003 installiert wurden. Diese alten Anlagen verursachen bis zu 90 % mehr Feinstaub als moderne Heizsysteme und stellen somit eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar. Ab 2026 erhalten private und gemeinnützige Antragsteller dafür einen Zuschuss von 65 % und mittlere Unternehmen bis zu 55 %.

Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter:  www.heizenmit holz.de

Download: Flyer Richtig Heizen mit Holz.pdf

KH/ub

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