Der 3. Juli ist international den Plastiktüten gewidmet. Was es damit auf sich hat? Der Tag soll uns vor allem an die Umweltverschmutzung durch den massiven weltweiten Gebrauch von Plastiktüten erinnern, denn das ist längst noch nicht passé! Es geht darum, nachhaltige Alternativen zu finden und Plastik ganz allgemein zu reduzieren.
Die Plastiktütenflut bedroht unsere Umwelt
Der ‘International Plastic Bag Free Day’ legt nicht nur einen Schwerpunkt auf eine Welt ohne Plastiktüten, sondern macht auch auf die verheerenden Auswirkungen von Kunststoffen auf die Umwelt aufmerksam.
Wusstet Ihr?
- In unseren Weltmeeren befinden sich etwa 86 Millionen Tonnen Plastikteile. Jedes Jahr kommen etwa zehn Millionen Tonnen Plastikmüll hinzu.
- 73 % des Mülls an Stränden bestehen aus Plastik, darunter befinden sich Tüten, Styropor, Flaschen, Flaschenverschlüsse und Zigarettenfilter.
- Es ist unklar, in welchem Zeitraum sich Plastikmüll vollständig zersetzt. Manche Forscher sagen 450 Jahre, andere meinen, dass Plastik „für immer“ bleibt.
- Im Jahr 1950 betrug die weltweite Plastikproduktion etwa 2,1 Millionen Tonnen. Im Jahr 2015 waren es erstaunliche 406 Mio. Tonnen. Der Wert hat sich in 65 Jahren fast verzweihundertfacht.
- Bisher sind 700 Arten von Meerestieren dokumentiert, die nachweislich Plastik fressen oder sich regelmäßig darin verfangen und sterben.
- Jede Minute werden auf der Welt fast eine Million Getränke in Plastikflaschen verkauft.
- Am häufigsten wird Plastik als Verpackung eingesetzt. Weltweit besteht die Hälfte des erzeugten Plastikmülls aus Verpackungen. Die meisten davon werden niemals recycelt.
- Über 40 Prozent des Plastiks auf der Welt wird nur einmal verwendet und danach weggeworfen.
In diesen Produkten steckt Plastik
- Getränkeflaschen
- Lebensmittel- und Produktverpackungen
- To-Go-Behälter und Strohhalme
- Reinigungsmittel
- Hygieneartikel wie Shampoo, Damenbinden, Sonnencreme oder Zahnpasta
- Kosmetik wie Lippenstifte oder Mascara
- Klebstoffe
- Kaffeefilter
- Bier (Polyvinylpolypyrrolidon)
- Kaugummis
- Buntstifte und Bleistifte und vieles mehr …
Gemeinsam für Veränderung
Der Internationale Plastiktütenfreie Tag ist eine Chance, uns zusammenzuschließen und gegen die Plastiktütenflut vorzugehen. Wir können alle unseren Teil dazu beitragen, indem wir:
- Stoffbeutel für den Einkauf anstelle von Plastiktüten nutzen,
- versuchen, frisch zu kochen anstatt Fast Food zu kaufen,
- frisches Obst und Gemüse kaufen, das nicht in Plastik verpackt ist,
- beim Kauf von Reinigungsmitteln, Hygieneartikeln und Kosmetik auf zugesetzte Mikroplastik achten: z.B. Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Nylon-12, Nylon-6, Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC), Acrylates Crosspolymer (ACS), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polystyren (PS),
- Behälter und Thermoskannen aus Edelstahl nutzen, um Lebensmittel und Getränke mitzunehmen oder Vorratsdosen aus Glas, um etwas aufzubewahren,
- vermehrt Geschäfte aufsuchen, die Lebensmittel „lose“ anbieten,
- versuchen, technische Geräte wie das Smartphone oder den Laptop reparieren oder reparieren zu lassen, anstatt sie neu zu kaufen,
- Secondhand-Kleidung oder nachhaltige Textilien kaufen.
- Eine Alternative zu Frischhaltefolie sind Bienenwachstücher. Es gibt auch sogenannte „Abdeckhauben“ aus Stoff mit Gummizug für Schüsseln.
- Mittlerweile gibt es sogar biologisch abbaubares Klebeband.
Übrigens: Seit letztem Jahr hat Neuseeland nach den dicken Plastiktüten auch die dünnen zum Einpacken von Obst und Gemüse verboten – als erster Staat weltweit. Die Regierung führt damit einen Kampf fort, dem sich auch der International Plastic Bag Free Day verschrieben hat.
kh/ub