Am 16. September ist der „Internationale Tag zur Erhaltung der Ozonschicht“. Aus diesem Anlass wollen wir dieses Thema genauer unter die Lupe nehmen.
Die Ozonschicht schützt uns vor UV-Strahlung
Ozon (O3) gehört zu den wichtigsten Spurengasen unserer Atmosphäre. In der Stratosphäre (15 bis 50 Kilometer Höhe) herrscht eine hohe Konzentration an Ozon: die sogenannte Ozonschicht. Sie schirmt einen Großteil der ultravioletten Strahlung der Sonne ab und wirkt wie ein Filter.
Die Zerstörung der Ozonschicht wird durch Gase, allen voran die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW), verursacht, die in der Vergangenheit vor allem als Kühlmittel eingesetzt wurden. FCKW sind organische Verbindungen, in denen Wasserstoffatome durch Fluor- und Chloratome ersetzt wurden. Wenn diese Gase in die oberen Schichten der Atmosphäre gelangen, treten sie mit dem dort vorhandenen Ozon in Wechselwirkung und bewirken dessen Abbau. Die Folge ist ein erheblicher Ozonverlust, auch bekannt als „Ozonloch“.
Bodennahes Ozon schadet uns
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der schützenden Ozonschicht und dem „Bodennahen Ozon“. Während die Ozonschicht also die Aufgabe hat uns vor gefährlichen UV-Stahlen zu schützen, ist „Bodennahes Ozon“ dagegen ist alles andere als gut für uns – und zu einem großen Teil auch menschengemacht. Denn Ozon bildet sich in der Troposphäre – der untersten Schicht der Erdatmosphäre (0 bis 15 Kilometer Höhe) – nur unter bestimmten Bedingungen: Maßgeblich daran beteiligt sind eine starke Sonneneinstrahlung sowie Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe, die in Abgasen von Kraftfahrzeugen, Kraftwerken oder von Kohle-, Öl- oder Gasverbrennungsanlagen enthalten sind. Deshalb sind erhöhte Ozonwerte vorwiegend in Ballungszentrenundin Gebieten mit stark befahrenden Straßen zu beobachten.
Bodennahes Ozon wirkt sich bei erhöhter Konzentration schädlich auf die Umwelt und auf die Gesundheit von Menschen und Tieren aus. Besonders Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit Haut- und Atemwegserkrankungen gelten als Risikogruppen. Sie sollten vorsorglich direkte Sonneneinstrahlung und anstrengende Aktivitäten im Freien vermeiden; dies gilt besonders an den Nachmittags- und Abendstunden. Grundsätzlich ist bei erhöhten Ozonwerten aber für alle erhöhte Vorsicht geboten.
Erhöhte Ozonkonzentrationen treten besonders in den Sommermonaten von Anfang Juni bis Anfang September auf; in Südtirol besonders im Talboden zwischen Bozen und Meran, im Unterland, an den angrenzenden Berghängen sowie auf den Hochplateaus. Mit Regen sinkt die Ozonkonzentration in der Luft wieder.
Die Überwachung der Ozonwerte in Südtirol
Die Rekordhitze in Südtirol hat diesen Sommer mehrfach zur Überschreitung der Ozon-Informationsschwelle geführt. Diese Informationsschwelle liegt, was die Ozonkonzentration betrifft, bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft.
Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz misst täglich an 13 Messtationen in den besonders gefährdeten Zonen die Ozonkonzentration. Alle Werte sind im Internet unter http://umwelt.provinz.bz.it/luft/aktuelle-luftmessdaten.asp abrufbar.
KH/cg