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Klima

Nachhaltige Gartengestaltung

23.05.2024

Der gestrige Tag der Biodiversität (22. Mai) soll uns einmal mehr daran erinnern, dass der Schutz von Arten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt weltweit viel stärkere Anstrengungen braucht. Die Vereinten Nationen haben sich die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile zum Ziel gesetzt.

Auch wir können einen kleinen Beitrag leisten, dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken; fangen wir in unserem eigenen Garten an:

Ob auf der Terrasse, direkt vor dem Haus oder in näherer Umgebung: Private Gärten, in denen man selbst Nutzpflanzen und Blumen anbaut, liegen im Trend. Unser eigener Garten kann uns nicht nur mit saisonalen Lebensmitteln versorgen, sondern auch dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen, die Artenvielfalt zu fördern, Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Wer eine größere Fläche zur Verfügung hat, wirkt auch maßgeblich der Überhitzung – vor allem in Städten – entgegen und schafft sich eine kleine Oase nach eigenem Geschmack.

Der Garten als Kunstwerk

Die Idee des Gartens blickt auf eine lange Geschichte zurück: In der Renaissance und im Barock galt er vornehmlich als Kunstwerk diente der herrschenden Klasse zur Repräsentation. Aber auch im Alten Ägypten waren die Pyramiden, die heute in der Wüste stehen, einst von umfangreichen Gartenanlagen umgeben, die zu Ehren der Toten und der Götter angelegt wurden. Den Höhepunkt erreichte die altägyptische Gartenkunst während des Neuen Reiches zwischen 1550 und 1080 v. Chr. Ergänzend zur ästhetischen und religiösen Funktion der Gärten steht der Garten als Nahrungsquelle. Der Nahrungsanbau geht bis in die Jungsteinzeit zurück, bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Mensch sesshaft geworden ist. Der Beginn des Ackerbaus fand hier seinen Ursprung.

In all den Jahrhunderten erfuhren der Garten sowie der Zweck, der mit ihm verbunden war, einen stetigen Wandel. Vielerorts vereint der private Garten, so wie wir ihn heute kennen, sowohl ästhetische als auch praktische Aspekte miteinander. Häufig auch verbinden wir mit unserem eigenen Garten Entspannung, Erholung und Lebensqualität.

Grünes Gärtnern ohne Chemie

In unserem eigenen Garten können wir durch nachhaltiges Gärtnern dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Grundsätzlich kann all das angebaut werden, was sich gut mit unserem Klima verträgt. Vorzugsweise sollte man einheimische Pflanzen und Sträucher anbauen, da sie gut an unser Ökosystem und an die darin lebenden Tiere angepasst sind. Sie liefern unseren Insekten diejenige Nahrung, die sie optimal verwerten können. Viele dieser Insekten sind Nützlinge, also kleine Helfer im Kampf gegen lästige Schädlinge. Nützlinge sind effizient und weitaus schonender beim Pflanzenschutz als Pestizide, chemische Fallen und andere giftige Substanzen. Nebenbei bestäuben sie unsere Nutzpflanzen, zersetzen Gartenabfälle, durchlüften den Boden, versorgen ihn mit Nährstoffen und sorgen so für ein natürliches Gleichgewicht, blühende Beete und eine reiche Ernte.

Wir können sie unterstützen, indem wir ihnen ein Zuhause bieten. Einige der wichtigsten Bestäuber, wie verschiedene Wildbienenarten, legen ihre Eier in Röhren ab. Man kann ganz einfach ein Nützlings- oder Insektenhotel selberbauen, indem man Löcher (mit einem Durchmesser von fünf bis zehn Millimetern und einer Tiefe von fünf bis zehn Zentimetern) in Holzklötze bohrt oder Schilfröhre zu wertvollen Behausungen bündelt. Auch Stein- oder Reisighaufen bieten Nützlingen Schutz.

Ebenso verzichtet werden sollte auf chemische Unkrautvernichtungsmittel. Durch regelmäßiges Jäten und Lockern des Bodens wird das Bodenleben geschont und die Wasserspeicherkapazität erhöht. Man kann das Unkrautwachstum unterdrücken, indem man seine Pflanzen dicht anlegt oder trittfeste Pflanzen wie die Römische Kamille einsetzt, die dem Unkraut das Ansiedeln erschweren.

Wer seinen eigenen Kompost herstellt, wird nicht nur seine Küchenabfälle los, sondern liefert den Pflanzen auch wertvolle Nährstoffe und verbessert die Bodenqualität. Auf chemische Düngemittel kann so verzichtet werden.

Intelligenter Wassereinsatz

Pflanzen benötigen Wasser. Doch nicht alle benötigen gleich viel Wasser. So kommen trockenresistente Pflanzen wie Lavendel, Königskerze, Eisenkraut oder Fetthenne mit wenig Wasser aus. Um den Boden zusätzlich vor dem Austrocknen zu schützen, kann er mit Mulch, Stroh oder Laub abgedeckt werden. Auch trocknet ein lockerer Boden weniger schnell aus als ein dichter. Wer die Pflanzen weniger oft, aber dafür kräftig gießt, regt sie zu einem tiefen Wurzelwachstum an, wodurch sie Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten entnehmen können. Grundsätzlich sollten die Pflanzen immer in der Morgenfrische und nah am Wurzelraum gegossen werden, keinesfalls in der Mittagshitze, da so ein Großteil das Wasser direkt verdunstet, bevor es aufgenommen werden kann. Zum Gießen eignet sich am besten Regenwasser, das über Fallrohre an Dachrinnen direkt in eine geschlossene Tonne geleitet werden kann. Zisternen, in die das Regenwasser direkt fällt, sollten unbedingt mit Mückennetzen oder einem Deckel abgedeckt werden, damit sich die Stechmücken nicht allzu sehr vermehren können. Aber auch Kochwasser, das normalerweise im Abfluss landet, eignet sich hervorragend für die Gartenbewässerung. Das Salz im (abgekühlten) Wasser liefert wertvolle Nährstoffe für zahlreiche Pflanzen.

Eigenversorgung und Verbesserung des Mikroklimas

Wer einen eigenen Garten hat, nutzt diesen oft zur Versorgung mit selbst angebautem Gemüse und Obst. Das schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern trägt auch dazu bei, dass weniger Obst und Gemüse auf den Straßen transportiert werden müssen, wodurch CO2-Emissionen eingespart werden. Darüber hinaus wirkt sich eine großflächige Begrünung des Gartens positiv auf das lokale Mikroklima aus, indem sie vor sommerlicher Überhitzung schützt. Bäume, Sträucher und Gemüsepflanzen spenden Schatten, reduzieren die Hitze in städtischen Gebieten und tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei.

 

kh/ub

 

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