Obwohl das Südtiroler Pro-Kopf-Aufkommen an Müll (d.h. die Siedlungsabfälle) mit 421 kg/a (2019) unter dem EU-Durchschnitt liegt, besteht im Vergleich zur Schweiz, Deutschland oder Österreich jedoch noch Aufholbedarf. Wir könnten immer noch einen Großteil unseres Abfalls vermeiden und einen höheren Anteil an darin enthaltenen Wertstoffen wiederverwerten.
Müll wiederverwerten
Die Südtiroler Abfallwirtschaft setzt seit den 1990er Jahren verstärkt auf die Kreislaufwirtschaft. Dabei wird versucht, verwertbare Materialien effizienter zurückzugewinnen, um Abfälle wieder in die Produktion einzubringen (Recycling). Wiederverwertbare Materialien werden nach ihrer Entsorgung erneut dem Stoffkreislauf zugeführt und belasten so die Umwelt nur in einem geringen Maße. Der wiederverwertete Anteil des Südtiroler Gesamtabfalls betrug im Jahr 2018 ungefähr 64,1%, 35,9% dagegen wurden entsorgt, das heißt thermisch verwertet oder deponiert. Im Übrigen beliefern moderne Müllverbrennungsanlagen Haushalte mit Wärme, die durch die Verbrennung des Mülls entsteht.
Überdenke Dein Verhalten
Unser Lebensstil hat unmittelbaren Einfluss auf unsere Umwelt und den Klimawandel. Wir müssen bedenken, dass wertvolle Rohstoffe für die Produktion von Konsumgütern verarbeitet werden, wofür wiederum viel Energie benötigt und eine Menge CO2 freigesetzt wird. Jedes Produkt wird früher oder später entsorgt. Und auch dafür werden große Mengen an Energie beansprucht. Ein klimafreundliches, ressourcen- und damit abfallsparendes Konsum- und Kaufverhalten kann uns helfen, Abfälle zu reduzieren oder sogar zu vermeiden.
Bevor Du also das nächste Mal ein Produkt kaufst, stelle Dir diese fünf Fragen:
- Benötige ich dieses Produkt wirklich?
- Ist ein gebrauchtes Produkt eine Alternative zum Neukauf?
- Ist das Produkt von guter Qualität, langlebig und reparaturfähig?
- Ist das Material wiederverwertbar?
- Ist das Produkt unnötig aufwändig verpackt?