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Klimaplan Südtirol 2040

Klimaplan Monitoring Südtirol

14.03.2024

Die Überwachung und Bewertung der CO₂-Emissionen spielen eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz. Erstmals verfügt Südtirol nun über ein Emissions-Monitoring. Das neue Instrument des Landes Südtirol und der Eurac Research wurde kürzlich in Bozen vorgestellt und ist online für alle zugänglich.

Es handelt sich um einen weiteren Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. „Mit dem im Juli 2023 von der Landesregierung einstimmig genehmigten Klimaplan Südtirol 2040 haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Emissionen zu senken und bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher am 28. Februar 2024 bei der Vorstellung des neuen Monitoring-Tools in Bozen. „Zusammen mit den Maßnahmen des Klimaplans haben wir auch ein Klimaplan-Monitoring beschlossen. Dieses so genannte Output-Monitoring hat ein Forschungsteam von Eurac Research nun im Auftrag der Landesregierung entwickelt“, so der Landeshauptmann. Die unabhängige wissenschaftliche Begleitung sei wichtig für eine transparente Herangehensweise.

CO2-Emissionen überwachen

Wie das Instrument funktioniert, erklärte Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie von Eurac Research. „Das Output-Monitoring basiert aufEmissionsdaten, aber auch auf Technologie- und Marktdaten aus verschiedenen Quellen. Es dokumentiert die Treibhausgasemissionen in den Sektoren WärmeVerkehr, Industrie und Strom von 2010 bis heute. „Mit diesem Monitoring kann erstmals mitverfolgt werden, wie sich die Emissionen fossiler Brennstoffe in Südtirol entwickeln“, so Sparber. Dazu wurden Indikatorenfestgelegt, um den Fortschritt der im Klimaplan festgelegten Maßnahmen messen zu können, wie zum Beispiel die Anzahl der energetisch sanierten Gebäude, die Verbreitung von Fernwärme, die Anzahl der verkauften Autos – aufgeschlüsselt nach Antriebsart – oder die gefahrenen Kilometer, sowohl im Individualverkehr als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Positive Entwicklung im Wärmesektor, Verkehrssektor negativ

Dieses Emissions-Monitoring dokumentiert die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in vier wichtigen Sektoren und den Gesamtemissionen. Der Datensatz geht über die Ziele des Klimaplans Südtirol 2040 hinaus, indem er weitere nützliche Indikatoren über Technologie- und Entwicklungstrends darstellt.

Durch Dekarbonisierungsmaßnahmen – indem Energie Effizienz und erneuerbare Energien gefördert und der Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert werden – kann die Region einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels beisteuern. Zudem werden dadurch die Energiekosten gesenkt und der ökonomische Mehrwert für Südtirol wird deutlich gesteigert. Die Kombination aus fortschrittlichen Technologien und Verhaltensänderungen kann dazu beitragen, nachhaltige Lösungen in den Bereichen Verkehr, Wärme, Industrie, Strom und weiteren Sektoren zu finden.

Das Klimaplan-Monitoring zeigt bisher: Nur im Wärmesektor, also beim Heizen in Gebäuden, ist eine deutlich positive Entwicklung zu vermerken. Im Verkehrssektor hingegen hat der Verbrauch von Diesel und Benzin seit 2010  um vier Prozent zugenommen. Noch nicht enthalten ist der Bereich Landwirtschaft. Dieser wird bis Ende des Jahres ergänzt.

„Aktuell sind wir noch nicht auf dem richtigen Weg, wenn wir bis 2040 ein klimaneutrales Südtirol erreichen wollen. In den meisten Sektoren sind die Emissionen in den vergangenen zehn Jahren nahezu gleichgeblieben oder sogar gestiegen“, zieht Wolfram Sparber ein erstes Resümee. Mit dieser Entwicklung stehe Südtirol nicht alleine da: „Wir sehen, dass es auf der gesamten globalen Ebene in den vergangenen Jahrzehnten einen konstanten Anstieg im Öl- und Gasverbrauch gegeben hat. Um die Klimaneutralität zu erreichen, braucht es sehr große Anstrengungen und zum Teil einen Richtungswechsel“, so Sparber. Die Maßnahmen im Klimaplan würden den richtigen ganzheitlichen Ansatz zeigen, der nun weiter verstärkt und priorisiert umgesetzt werden müsse.

Angesetzt werden müsse laut dem Energieexperten vor allem im Mobilitätssektor mit einer deutlichen Änderung im Fuhrpark und einer schrittweisen Änderung der Verhaltensweisen sowie im Bereich der genutzten Heizsysteme. „Denn jede Gasheizung, die wir heute neu installieren, wird auch noch im Jahr 2040 in Betrieb sein“, so Sparber. Auch die energetische Sanierung der bestehenden Gebäude müsse fortgesetzt werden. „Wir müssen Wege finden, die Emissionen möglichst schnell und massiv zu senken, dies auch mit dem Fokus, die Energiekosten zu senken und den Mehrwert für Südtirol zu steigern“, resümiert er. „Das Ziel ist die Dekarbonisierung – und diese birgt für Südtirol viele Möglichkeiten, die Wertschöpfung im Land zu behalten.“

Handlungsbedarf festlegen

Für Peter Brunner, Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, „haben wir mit dem Klimaplan-Monitoring jetzt ein Instrument zur Hand, mit dem wir kontinuierlich mitverfolgen können, wie die Umsetzung der Klimaziele vorangeht und an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht.“ Dies sei entscheidend, um Transparenz zu gewährleisten und die künftigen Entscheidungen der Landesregierung noch stärker darauf auszurichten. „Dabei ist es wichtig, dass wir die Menschen mitnehmen: Auf dem Weg Richtung Klimaneutralität braucht es politische Entscheidungen, aber auch einen Kulturwandel“, ist Brunner überzeugt. Darin liege eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance für Südtirol.

Viele Maßnahmen in die richtige Richtung seien vor allem in den letzten Jahren gesetzt worden, ergänzte Landeshauptmann Kompatscher und nannte die mehreren hundert Millionen Investitionen in den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs und die massive Erhöhung der Beiträge für Energiemaßnahmen wie Heizungsumbau, Photovoltaik und energetische Sanierungen. „Die Auswirkungen werden sich bei der nächsten Aktualisierung der Daten zeigen“, so Kompatscher.

Indikatoren zu identifizieren und zu bewerten von ist von zentraler Bedeutung, um den Fortschritt der im Klimaplan festgelegten Maßnahmen zu messen. Die hier vorliegenden Indikatoren liefern Aufschluss darüber, inwieweit Südtirol auf dem richtigen Weg zur Erreichung seiner Klimaziele ist und an welchen Stellen dringender Handlungsbedarf besteht. Die fortlaufende Aktualisierung des Klimaplan-Monitorings ermöglicht es, diese Veränderungen genau zu verfolgen und potenziell zielführende Lösungsansätze zu entwickeln.

Konzipiert und erarbeitet wurde das Monitoring von Eurac Research in Abstimmung mit der Landesregierung, finanziert wurde es durch Gelder aus dem Projekt i-NEST über den nationalen PNRR-Plan. Auch die Autonome Provinz Bozen, STA, ASTAT, KlimaHaus Agentur, CISMA und weiteren Institutionen und Personen haben die Interpretation und Ausarbeitung des Monitorings durch die zur Verfüngstellung von wichtigen Daten unterstützt.

Das Klimaplan Monitoring Südtirol ist online für alle zugänglich.

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