Wie können Wasserressourcen in der Landwirtschaft nachhaltiger genutzt werden? Diese Frage haben sich Mitarbeiter des Versuchszentrums Laimburg, des Südtiroler Beratungsringes und von Alperia gestellt, als sie sich 2019 erstmals an einen runden Tisch setzten. Das Ergebnis: Im Rahmen des Projektes „Smart Land Südtirol“ wird der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser im Obstbau umgesetzt.
Die drei Projektpartner haben angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Ressourcenknappheit in ihrer Zusammenarbeit ein klares Ziel festgelegt. Über ein kapillares Netzwerk von Sensoren zur Messung der Saugspannung im Boden soll der bestmögliche Zeitpunkt für die Aktivierung der Bewässerung in den Obstanlagen gefunden werden. Damit sollen Wasserressourcen optimal genutzt werden und Verluste durch eine zu intensive Bewässerung vermieden werden. Die Messung der Saugspannung ist dabei der Schlüssel, denn diese Größe gibt an, wie viel Stress die Pflanze in Hinsicht auf die Wasseraufnahme gerade erlebt. Die Übertragung der gemessenen Daten erfolgt dabei über eine innovative Technologie. Erstmals sind alle Obst- und Weinbauflächen über ein drahtloses Netzwerk (in der Fachsprache „low range wide area network“ oder „LoRaWAN“) vernetzt. Diese Technik erlaubt es dem Landwirt, Echtzeitdaten direkt auf seinem Smartphone einzusehen. Damit hat er als Entscheidungshilfe neben seinen Beobachtungen auf dem Feld auch die Hilfestellung von Grafiken, die die gemessenen Daten auf einer eigens dazu entwickelten App darstellen.
Nachdem die Testphase erfolgreich abgeschlossen wurde, sind die Sensoren nun auf dem Markt erhältlich. Die Arbeitsgruppe rund um Smart Land Südtirol steht jedoch erst am Anfang des möglichen Entwicklungspotentials. Nach den Sensoren im Obstbau sollen nun auch marktfähige Technologien für die Messung der Saugspannung im Weinbau angeboten werden. Ebenso ist eine auf Funkübertragung beruhende Bewässerungssteuerung gerade in Entwicklung.