Weihnachten steht vor der Tür. Für viele bedeutet das wichtigste Fest im Kalenderjahr nicht nur Besinnlichkeit, Gemütlichkeit und Familie, sondern auch jede Menge Geschenke, jede Menge Essen und jede Menge Abfall.
Energie sinnvoll verbrauchen
Klimaschutz hängt sehr stark mit dem Verbrauch von Energie zusammen. Weniger Energie zu verbrauchen, bedeutet normalerweise auch weniger klimarelevante Emissionen zu verursachen. Im Monat Dezember wird in der Regel in den Haushalten am meisten Energie verbraucht. Die Tage sind am kürzesten und oft zieht im Dezember die erste Kältewelle über das Land. Es muss mehr geheizt werden und der Stromverbrauch steigt. Besonders zu den Festtagen steigt der Energieverbrauch. In Deutschland etwa verbrauchen die Haushalte am ersten Weihnachtstag ein Viertel mehr Strom als an einem durchschnittlichen Wintertag, oft werden die Räume zu Weihnachten überhitzt. Es lohnt sich, zu überlegen, wo in dieser besinnlichen Zeit etwas an Energie eingespart werden kann. Durch kleine Maßnahmen lässt sich der Mehrbedarf zumindest teilweise kompensieren, ohne dass die Weihnachtsstimmung darunter leidet.
Licht
Lichterketten und beleuchteter Weihnachtsschmuck verschönern die Umgebung. Eine kürzlich vorgestellte Studie eines deutschen Energieversorgers (Lichtblick) hat ergeben, dass in der Adventszeit in diesem Jahr rund 19,5 Milliarden Lämpchen deutsche Haushalte erhellen werden. Das bedeutet, dass pro Haushalt durchschnittlich sechs Lichterketten montiert werden. Der dafür benötigte Stromverbrauch beträgt 623 Millionen Kilowattstunden – das entspricht dem Jahresverbrauch einer mittleren Stadt mit 208.000 Haushalten.
In Südtirol werden diese Verbräuche zwar geringer sein, doch sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen, wie man die eigene Weihnachtsbeleuchtung einsetzt. Seit Jahren kann man bereits moderne, sparsame LED-Lichter kaufen, zumeist lohnt es sogar, alte, noch funktionierende Lichterketten durch moderne Lichter auszutauschen. Es empfiehlt sich der Einsatz von Zeitschaltuhren; beim Kauf sollte man auf die Langlebigkeit des Artikels achten.
Backen und Essen
Traditionsgemäß wird zu Weihnachten, häufiger als üblich, das Backrohr verwendet. Hier bieten sich ein paar einfache Tipps an, den Energieverbrauch in Grenzen zu halten. In der Regel muss der Ofen nicht vorgeheizt werden: Beim Vorheizen wird viel unnütze heiße Luft produziert, denn 10 Minuten vorheizen und 10 Minuten Backen ergeben eine Gesamtdauer von 20 Minuten. Ohne Vorheizen und mit einer dafür leicht verlängerten Backzeit von insgesamt 15 Minuten verkürzt sich trotzdem die Gesamtdauer um 5 Minuten – bei gleichem Ergebnis. Auch die Umluftfunktion hilft beim energiesparenden Backen. Die Ofentür sollte während des Backvorgangs möglichst nicht geöffnet werden, jede Öffnung lässt Wärme verloren gehen. Um Energie zu sparen, könnte der Ofen evtl. auch vor der angegebenen Backzeit ausgeschaltet werden.
Das üppige Weihnachtsmenü könnte auch vegetarisch ausfallen: Fleischlose Gerichte liegen im Trend, schmecken gut, sind gesund und verursachen weniger CO2. Eine einfache Online-Suche nach vegetarischen Festtagsmenüs bringen eine Unzahl an Vorschlägen – auch abseits von nur Salat und Gemüse.
Geschenke
Den größten ökologischen Fußabdruck hinterlassen zu Weihnachten aber die Geschenke. Bei der Auswahl der Produkte ist auf Energieeffizienz und Umwelt zu achten, ist nicht immer leicht. Empfehlenswert sind langlebige Produkte, im Idealfall aus nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingprodukte. Regionale Produkte weisen in der Regel eine geringere Umweltbelastung auf und Produkte mit Umwelt- oder Soziallabels bescheinigen eine nachhaltige Herstellung.
Überlegungen zum Nutzen und zur Langlebigkeit sollten unbedingt angestellt werden. Ist das Geschenk funktionell und hat der Beschenkte eine Verwendung dafür? Im Zweifelsfall könnte ein persönlicher Gutschein vorgezogen werden, als ein Produkt zu kaufen, mit dem man wenig anfangen kann. Wenn Elektronik verschenkt wird, sollte unbedingt auf das Effizienzlabel geachtet werden. Beim bedruckten Geschenkpapier Abstriche zu machen, fällt oft besonders schwer. Alternative können Recyclingpapier, wiederverwendete Kartons oder Zeitungspapier sein.
Auch wenn es vielen von uns besonders zu Weihnachten schwerfällt, klimabewusstere Entscheidungen zu treffen – einige gute Neujahrsvorsätze fürs neue Jahr könnten besipielsweise sein:
- Weniger ist mehr – nur das kaufen was man auch wirklich braucht
- Lokal einkaufen statt im Internet surfen
- Dinge zweiter Hand erwerben, anstatt einer Neu-Anschaffung
- Gegenstände wenn möglich reparieren lassen, anstatt sie gleich wegzuwerfen
- Qualität statt Quantität
- Weniger das Auto benutzen und stattdessen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren
- Kurze Strecken zufuß zurücklegen oder mit dem Rad fahren – körperliche Bewegung tut gut und verringert unseren persönlichen CO2 Fußabdruck
- Bewusster mit Energie umzugehen