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Klima

Klimabilanz Online-Shopping

27.06.2025

Ein paar Klicks und schon ist der neue Badeanzug oder der neue Whirlpool auf dem Weg zu Ihnen nach Hause. Noch nie war etwas so unkompliziert, schnell und praktisch. Die Rede ist von Online-Shopping. Kunden können jederzeit und von überall aus einkaufen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Doch das Kaufen im Netz hat auch seine Tücken. Es hat negative Auswirkungen auf die Umwelt.

Treibhausgasemissionen

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat im Auftrag des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel erstmals den gesamten Bestellprozess und dessen klimatische Folgen analysiert. Ihr Ergebnis: Ab der Bestellung im Shop, über Verpackung und Transport bis hin zur möglichen Retoure verursacht ein Onlinekauf durchschnittlich etwa so viel Treibhausgasemissionen wie ein Verbrenner-Pkw auf einer Neun-Kilometer-Fahrt.

Das entspricht bei 2,1 Milliarden Päckchen im Jahr, die Kunden in Deutschland empfangen, etwa 18,9 Milliarden Kilometern. Das ist 126-mal der Weg von der Erde bis zur Sonne. Entscheidend ist auch, wie das Paket zum Endkunden kommt. Wird etwa das Paket durch ein Elektrofahrzeug zugestellt, spart das laut den Forschenden ein Viertel der Emissionen, die pro Bestellung anfallen. Interessant ist auch: Wird die Ware an einen Paketshop geliefert statt vor die Haustür, spart das die Hälfte der CO2-Emissionen des Lieferverkehrs.

Retouren belasten das Klima

Da im Online-Handel die Ware nicht angefasst und ausprobiert werden kann, kommt es häufig zu Rücksendungen. Besonders häufig wird Mode, insbesondere Bekleidung und Schuhe zurückgeschickt.  Je nach Händler und Artikel kann hier die Retourenquote auch bei über 50 Prozent liegen. Das ist ein großes Problem, nicht nur wegen des unnötigen CO2-Ausstoßes, ein Großteil der zurückgeschickten Ware wird laut Greenpeace entsorgt und in den Müll geworfen. Das Sichten und Neuverpacken ist arbeitsintensiv und lohnt sich finanziell oft nicht.

Laut den Forschenden des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI verantworten Rücksendungen 13 Prozent der Treibhausgasemissionen des Transports im Online-Handel. Eine effektive Retourenlösung zu finden, ist nicht einfach. Laut Experten bräuchte es eine Bepreisung der Retoure – also entweder eine verpflichtende Retourengebühr oder eine Retourensteuer. Außerdem bräuchte es ein Umdenken bei den Konsumenten.

Verpackung

Online-Shopping führt zu einem Anstieg des Verpackungsabfalls. Vor allem Füllmaterialien, Klebebänder, Etiketten oder Lieferscheinhüllen aus Kunststoffen sind ein Problem. Die Verpackungen sind häufig auch wesentlich größer als der Inhalt, was wiederum mehr CO2 verursacht. Laut dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI ist die Verpackung ein Schlüssel für mehr ökologische Nachhaltigkeit. Vor allem Mehrweg-Versandpackungen könnten eine Lösung sein. Laut Berechnungen des Fraunhofer-Instituts könnten zum Beispiel Mehrwegversandtaschen bis zu 98 Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Bereich der Verpackungen einsparen.

Die EU ist sich der bestehenden Problematik bewusst und hat deshalb eine neue Verpackungsverordnung verabschiedet. Sie ist seit Februar dieses Jahres in Kraft. Die Verordnung bringt etliche Neuregelungen: So müssen zum Beispiel Unternehmen dafür sorgen, dass bis zum 1. Jänner 2030 mindestens 40 Prozent ihrer Transportverpackungen mehrfach verwendet werden können. Außerdem dürfen Versandverpackungen ab 2030 maximal 50 Prozent Leerraum aufweisen, um Materialverschwendung zu reduzieren.

Nachhaltig online shoppen

Online-Shopping kann auch nachhaltig sein, wenn man ein paar Tipps beachtet. Es ist ratsam nur Dinge online zu kaufen, die man nicht einfach im Laden in der Nähe erhält. Damit stärkt man auch die Händler vor Ort. Wer online einkauft, sollte möglichst Sammelbestellungen machen und Spontaneinkäufe vermeiden. Die bevorzugte Zustellvariante sollte „Standard“ oder „Normal“ sein. „Express- oder Prime-Dienste“ führen laut Verbraucherzentrale zu zusätzlichen Belastungen für die Umwelt.

KH

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