Klimaplan Südtirol 2040
Langfristige CO2-Senken
Langfristige CO₂-Senken sind attraktiv, weisen jedoch Sättigungseffekte auf und bieten nur vorübergehende Entlastung. Bei natürlichen Senken ist unklar, wann gespeichertes CO₂ wieder freigesetzt wird. Internationale Regelungen erlauben nur neu geschaffene Senken in THG-Bilanzen. Natürliche Senken sollten jedoch nicht durch menschliche Aktivitäten abgebaut werden. Derzeit ist die Verwendung von Holz aus reifen Beständen im Baubereich die wichtigste langfristige künstliche Senke. Dadurch bleibt natürlich gebundenes CO₂ erhalten und Waldökosysteme können weiterhin CO₂ binden. Bei der Holznutzung sind jedoch vielfältige ökologische Aspekte zu berücksichtigen.
Ziele
- Keinen neuen Abbau von Torf genehmigen und die erteilten Genehmigungen auslaufen lassen.
- Den Einsatz von Holz im Baubereich unterstützen.
Maßnahmen
Die Genehmigung von Torfabbau wird unmittelbar eingestellt.
Die Landesregierung entwickelt innerhalb 2024, auf der Grundlage des Landesgesetzes LG Nr. 9/2018, Art. 16, Abs. 1, Buchstabe e), ein Konzept, das den Erwerb von Flächen und deren nachfolgende Renaturierung ermöglicht. Damit sollen übernutzte Flächen einschließlich versiegelter Flächen in einen möglichst naturnahen Zustand gebracht werden.
Wegen der besonderen Bedeutun gvon Mooren und Feuchtflächen für die Artenvielfalt und als „Speicher“ von CO2 wird,in Abstimmung mit der laufenden Lebensraumerhebung, ein landesweites Kataster der Moore und Feuchtstandorte angelegt, um dadurch die Grundlagen zur Ausarbeitung der notwendigen Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherung der naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume zu schaffen und diese längerfristig für die Nachwelt zu erhalten.
Holzbau-Bonus und Holzbau-Förderung für private Bauträger schaffen.
Umwidmungen von Waldflächen reduzieren.
Innerhalb 2023 wird eine landesweite Studie zur Quantifizierung der CO₂-Speicherung von Waldökosystemen unter Berücksichtigung von forstlichen Nutzungen (net ecosystem productivity with harvest) umgesetzt. Ziel des Projektes ist es, die Daten der Primär-Produktion, welche aus den Messdaten von eddy covariance abzuleiten sind, mit den forstlichen Nutzungen zu kombinieren, um davon ableiten zu können, welche Waldökosystemen am meisten zur Kohlenstoff-Senke beitragen.